Dort, wo alles beginnt, ändert sich und wird von der Unendlichkeit verschlungen …

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Wie sich der irdische Körper zur kosmischen künstlerischen Galerie verwandelte

Ich wollte aus www.monopetra.art bloß nicht eine langweilige Website machen, sondern sie auf einer wahrhaften Geschichte fußen, die so mit Abenteuern und Gefühlen durchtränkt ist, dass sie die Worte sprengt, weil sie zu eng für sie sind, und ihr Sieden läuft über. Genau wie das Sich-Verlieben, leidenschaftlich und stürmisch, wenn du gleichzeitig freier Mensch und Sklave bist. Wenn du mit hineingerissen und ungestüm, gar ungezügelt bist. Wenn du jener Schaum des aufgewühlten Meeres bist, unter dem sich das lauwarm-kühle, salzige Ultramarin verbirgt. Ich spürte es an den Spritzern, die auf meinem weiß-grauen Bart gelandet, fest an ihm klebten und ihre Aufregung wie durch einen Morsecode an mich übertrugen. Ich knackte diesen Code, denke ich. Und zwar auf jenen griechischen Inseln, nah der Empfindung für Eden und Einsamkeit, der ich gewidmet war, damit ich noch mehr Sehnsüchte anhäufte. Das zu tun, was mich wirklich betäubend begeistert.

Wahrscheinlich komme ich als verrückt vor, über eine Landung auf dem Mond zu träumen, aber ich habe es trotz alledem geschafft, mit meiner Avantgardekunst die Mondoberfläche einzunehmen. Ich nehme seine helle Seite bei jedem Vollmond in Besitz, wie ein Wolf aus Schlaflosigkeit und (schweren) Gedanken heulend. Aber seine dunkle Seite, sie scheint ein Teil von mir zu sein. Vielleicht quellen aus ihr alle meine unaufhörlichen Dränge und Sehnsüchte.

Genau deshalb fand meine erste Ausstellung im Krater Jack Parsons statt, der die andere, für uns unsichtbare Seite des Mondes einritzt. Seine höckerig-raue, einer Amöbe unter dem Mikroskop ähnliche Oberfläche unterbrachte meine Schöpfungen, erkannte sie und saugte sie durch ihre Mond-Haut auf. Eine Ausstellung auf dem Mond – es mag auch verrückt und lunatisch sein, aber was soll’s, es lohnte sich, diese beinahe jungfräuliche, nur mit leistungsfähigen Teleskopen voyeuristisch zu beobachtende Oberfläche durch meinen Traum zu erobern.

Und wirklich, ich stieß auf fragende Lunatiker: „Wie konntest du deine Kunst dahin, zum Mond schicken?“ Sogar ich selbst fing an zu glauben, dass die Ausstellung meiner Kunststücke immer noch irgendwo über unseren Köpfen taumelt. Die Fotos vom Ereignis waren mit gewaltiger Energie durchdrungen, und das schwere Atmen der Arbeiter, die beim Arrangieren der Skulpturen halfen, konnte man so spüren, als wären sie in einem hermetischen Raum ohne Sauerstoff und Luftdruck. Für manche gelten die Träume anderer nur als Schuften.

Der Mond in der Antike

Ich hörte mir alle möglichen Theorien über den Mond an, aber für mich als Schöpfer visueller Kunst gilt nur eine, die allerwichtigste Frage, nämlich wann sein Bildnis zum ersten Mal in der menschlichen Geschichte auftaucht. Pragmatisch und logisch kommt seine Erscheinung im vielleicht ältesten Mondkalender vor, der je geschaffen und an den Wänden der berühmten urhistorischen Grotte von Lascaux in Frankreich entdeckt wurde. Wir reden hier über 15.000 Jahre vor Christus. Ich bin kein Historiker oder Forscher der Verwertung des Erdtrabanten, aber das ist seine utilitaristische Anwendung: Zeitmaß. Zyklen. Veränderung. Bewegung.

Hier könnte man einen virtuellen Rundgang der Grotte online unternehmen. Die Kultur des Aurignacien hat auch ihre mit dem Mond verbundenen Artefakte. Die Zeichnungen auf Knochen aus dem Jungpaläolithikum, so 35.000 – 19.000 Jahre vor unserer Zeitrechnung, sind zwar keine Meisterwerke wie die Zeichnungen aus der Grotte von Lascaux, aber ein Zeugnis der Neugierde des Menschen an den Naturerscheinungen und einfach an allem in seiner Umgebung – am sichtbaren Universum. Interessant ist die Frage, warum der Mensch vor 35.000 Jahren die Freiheit hatte, seine Beobachtungen über die Natur auf allem Möglichen, das griffbereit war, zu schnitzen und einzuritzen, aber 20.000 Jahre später seine Offenbarungen tief in den Höhlen des heutigen Frankreichs versteckte. Angesichts der Qualität der Zeichnungen in diesen Höhlen und der daraus strömenden Vielfalt künstlerischen Stils in den Darstellungen bis zu den heutigen Tagen können wir Frankreich ruhig zur Wiege dessen erklären, was die Kritiker als Bildende Kunst definieren.

Über andere Darstellungen des Monds

Als ich meine Absicht öffentlich angekündigt hatte, eine Ausstellung auf der Mondoberfläche zu organisieren, verschwieg das Internet großzügig die Tatsache, dass ich nicht der erste Künstler hätte sein sollen, der die Oberfläche des Erdtrabanten in Besitz nahm. Im Internet herrschte ein Schweigen über die Existenz eines kosmischen Vorgängers. Ein schwarzes Loch. Im Laufe der Zeit erschienen langsam Artikel über Kollegen, die Kunststücke zum Mond schon geschickt hatten. Einer von ihnen, wie ich erfuhr, war der belgisch-amerikanische Künstler Paul Van Hoeydonck. Die Idee kam nicht genau von ihm und schien ihm so absurd, dass er ihr sicherlich kaum traute, auch nachdem ein Astronaut von Apollo-15 die von ihm kreierte kleine Figur neben das Raumschiff gelegt hatte, die später als „Der gefallene Astronaut“ bekannt wurde. Oh, mein Gott! – Das sei keine reine Kunst gewesen, eher ein Ehrendenkmal mit Liturgie, sei sie auch nur 8 cm hoch, zum Gedenken aller in astronautischen Missionen verstorbenen Männer.

„Der gefallene Astronaut“ – mehr über diese Geschichte könntet ihr hier erhalten: hier und hier.

Der amerikanische Maler Forest Meyers ist der andere merkwürdige Name, dem glaubwürdig nachgesagt wurde, dass er in einer von ihm erfundenen Kapsel die Kunstwerke einer Plejade weltberühmter Künstler zum Mond gebracht hätte. Geglaubt wurde, dass Andy Warhol die Zeichnung eines Penis als Teil von dieser Ausstellung geschickt habe. Genitalien im Universum. Das Thema. Klar scherze ich, das ist aber eine Idee für künftige Ausstellungen.

Mehr über sein Projekt könnte man hier, hier und hier erfahren.

Über die neuen und alten Freunde

Mein Mondprojekt begegnete mir mit neuen Freunden, und im Laufe der Zeit verlor ich dabei keinen von ihnen. Es ließ sich ein freundschaftlicher Vollmond nieder, nie kam es zu einem säubernden Neumond. Wir unterhielten uns lange über das eigentliche Wesen des Mondes und warum er um den Planeten Erde kreist, abgesehen davon, dass wir keine Physiker, Astronomen oder andere Spezialisten waren. Unser Geist war offen gegenüber Konzepten und Theorien, auch wenn sie manchmal avantgardistisch-künstlerisch und zuweilen gar paranoisch-verrückt zu sein schienen. Mit dem Start der Mondausstellung begann auch mein Zyklus einer kosmischen Renaissance und lechzender Sehnsucht nach Eroberung und Abenteuern. In den Augen meiner Gesprächspartner sah ich Träumerei und Drang, zusammen mit mir zu fliegen. Zum Mond und zurück. Und dazu noch, um sich selbst zu beweisen, dass es keine unmöglichen Sachen gibt, dass auch das irdische Schwergewicht sie nicht für sehr lange aufhalten kann, weil ihr Wunsch, sich von ihm abzureißen, um fliegen zu können, sich auf den Wogen dieses Genusses der vollen Schwerelosigkeit schaukeln zu lassen, eine allumfassende Begierde ist. Wie könnte dich das Alltägliche, das Irdische, das Sichtbare aufhalten, wenn sich deine Seele nach dem Flug zum Mond schon so stark sehnt? Es ist unmöglich.

In vergnüglichen, ausgiebigen Unterhaltungen, nicht selten bis zum Sonnenaufgang, redeten wir immer über ihn. Über den Mond. Manchmal erwies er sich als Erfindung und Fantasie, ein Hologramm, unerreichbar und erschreckend-ernüchternd, mit seiner grauen, Quecksilber ähnelnden Oberfläche. Ein anderes Mal ließ er uns in Träumen über eine Welt der höheren Vernunft verlieren, die uns beobachtete und uns vor der selbstzerstörenden menschlichen Natur und der wahnsinnigen Habgier bis zur vollen Erschöpfung zu konsumieren, hütete. Oder wir stellten uns den Mond wie einen Rangierbahnhof vor, auf dem eine lange Warteschlange von Seelen stand, die auf die Anweisung warteten, in welche Richtung ins unendliche Universum sie abfahren durften, damit sie nicht verloren gingen. Der Mond ist diese wichtige Haltestelle für sie, damit sie sich wiederfinden, damit sie auf die nächste Wegstrecke hingewiesen würden, und weiter, wer weiß noch, was ihnen weiter noch bevorstände. Diese Unterhaltungen eröffneten für mich eine unbekannte Welt, ein Fächer von Möglichkeiten, parallele Dimensionen. Gleichzeitig aber zwangen sie mir die Verantwortung auf, etwas wirklich Beeindruckendes zu erschaffen, das den Mond liebevoll küssen sollte. Das sollte eine Reihenfolge von Skulpturen sein, die ich zu meinem kosmischen Projekt erklären würde. Ich fühlte mich wie ein Entdecker und Forscher. Mit Mission.

Und es scheint mir, dass dies mir gelang. Die erste „Landung“ meiner Werke wurde zum Triumph. Sie ähnelte nichts bisher Gesehenem und Gezeigtem. Weder von der NASA noch in den Berichterstattungen der Raumschiffsagenturen. Ich patentierte eine neue Vision über den Mond, über das Weltall. Mir eine eigene Kosmogonie anschaffend, durchdrungen mit Symbolik und Metaphern, die in meinen Skulpturen verschlüsselt waren, schoss ich das Menschliche zum Mond, obwohl er sich selbst jede Nacht der Menschheit zeigt und sich selbst hinunterschießt.

Über die Konspirationstheorien

Wie alle, die sich ein Mondprojekt angetan hatten, stieß auch ich auf Skeptiker und Zweifelnde, die die sieben Landungen der amerikanischen Astronauten auf dem Mond infrage stellten. Sie wagten es, den amerikanischen Traum und den Sieg über die Russen im Weltraumwettbewerb selbst abzuerkennen. Ich gestehe offen zu, sie steckten auch mich mit ihrer Skepsis und konspirativen Theorien an. Ich erlebte einen Durchbruch – um ein Haar hätte ich die Ausstellung abgesagt, weil ich in die Klauen solcher Menschen geraten war, denen die Konspiration über diese Landungen viel mehr bedeutete als alles andere.

Inzwischen hatte ich schon eine Reihe von alten Sprungfederrahmen bemalt, und die Bronze flackerte spielerisch auf ihrer Netzoberfläche. Meine Fantasien über neue Darstellungen des Monds aus zarten, vergeistigt aussehenden Sprungfederrahmen und Bronze gingen beinahe zum Teufel. Ich benötigte feste Nachweise, dass diese NASA-Leute wirklich ihren Fuß da schon gelegt hatten. Dass dies, was sie uns vorspielen, wirklich auf der Mondoberfläche passierte. Dass der Mond zwar weit weg liegt, aber doch erreichbar ist. Dass der menschliche Traum nie aufhört zu träumen und sich irgendwo dort gegen die Schwerelosigkeit durchsetzt, irgendwo am Ende des Universums, bis er gegen die von Kratern durchbohrte Oberfläche des weißlichen Monds stößt. Aus allen Seiten überschütteten mich die Argumente dieser wachsamen Konspirateure, die sie in den Nachweisen der Mondreisen fanden – über die verdächtig hissende amerikanische Flagge, was unmöglich auf dem Mond zu passieren sei, das Fehlen anderer Sterne wie auch über andere traurige Missgeschicke, die sich auf die Länge und Ausrichtung der Schatten bezogen. Sie interessierten mich aber nicht mehr. Die Landung an sich, dezent und ohne Havarie und Vorkommnisse, war eins, aber die Werbung um sie etwas ganz anderes. Es war doch klar, dass die Fotos zum Zweck einer stärkeren Auswirkung bearbeitet wurden. Wer hätte ihnen sonst unter den aggressiven bunten Werbebroschüren, die unsere Lieblings-Soap Shows zerspaltend unterbrechen, Aufmerksamkeit geschenkt?

Die sinnvollste Verteidigung der amerikanischen Mondlandung kam meiner Ansicht nach von Aleksey Leonov, dem ganz klar zu sein schien, warum manche Szenen auf der Erde geschossen wurden: „Um die Spannung zu steigern“, sagte er. „Wohlbekannte Tatsache ist, dass Amerika Hollywood liebt, und Hollywood liebt Amerika zurück – es gibt keine Landungen ohne Drama.“ Egal aus welchem Gesichtspunkt betrachtend, stellen wir fest, dass Amerika bei den kolossalen Kosten für Expeditionen zum Mond nur politische Dividenden im Wettbewerb mit Russland einkassieren konnte. Sein Ziel war die erste Mondlandung, und es gelang ihm ohnehin. Ein bisschen Werbung und diese Errungenschaft dem Osten in den Ohren zu liegen, schadet gar nicht. Wie ein Witz spricht sich die Geschichte unter den Konspirateuren herum, dass diese wohl besprochenen Landungen im direkten Zusammenhang mit der Lebensverlängerung des agonisierenden Kommunismus stünde, weil Russland den Betrug entlarvt und sein Schweigen darüber gegen neue Technologien und langfristiges Finanzieren umgetauscht hätte. Dazu noch hätte sich Russland Amerika gegenüber wohlwollend und mit ihm liebäugelnd benommen, um auf diese Weise sein bankrottes, makabres, marodes und reaktionäres System sanieren zu können, welches das Leben zahlreicher Unschuldigen kostete. Nach dem russischen umfangreichen Militärüberfall auf die Ukraine blieb dieses Argument nur ein Witz, weil – und hoffentlich würde der Leser mir hier zustimmen – gäbe es hier eine Konspiration, hätte Russland zweifellos kaum gezögert, sich bestens einer so juckenden, diskreditierenden Geschichte zu bedienen, um Nutzen für sich zu ziehen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt hätte es auf diese Art und Weise gehandelt.

Einer anderen Natur ist die Frage, dass die PR-Leute der NASA auf der Stelle und ohne Ausnahmen schnellstens gefeuert werden sollten, weil sie so ein Wirrwarr um die neue Mission Artemis von Jeff Bezos produzieren und die Zuschauer so tief irreführen, den falschen Eindruck erweckend, dass die NASA und der vermögende Amerikaner griechischer Herkunft beinahe die Ersten wären, auf dem Mond zu landen. Der Nonsens, dass sie erst jetzt die radioaktive Ausstrahlung des Weltalls zu erforschen vermochten, hetzt zusätzlich die konspirativen Theorien auf, wenn wir die Tatsachen vor Augen Revue passieren lassen, dass sich dort schon zwei Mond Rovers aufhalten und diese Information längst zuvor an die NASA übermittelt haben sollten. Auf die amüsante Geschichte über die Astronautenanzüge möchte ich mich gar nicht einlassen, weil es unmöglich ist, dass die Astronautenanzüge aus den 1960ern aus zuverlässigeren Stoffen gefertigt wurden als die heutigen. Es sei denn, sie hätten ihre Technologie irgendwie verloren. Oder die Marsianer hätten sie ihnen gemopst. Oder gar die Mondmännischen?

Ich möchte hier dem Thema eine Zäsur setzen, weil jeder Vorwurf, egal ob mit der Vergangenheit oder der Gegenwart verbunden, die heldenhafte Tat jener zähen Männer und ihrer Helfer auf der Erde und im All unverdient herabsetzen würde, die das hohe Risiko für ihr Leben auf sich nehmend, auf Missionen gegangen sind, um uns zu beweisen, dass das Unmögliche möglich ist.

Meine lunare NFT-Serie ist hier vorzufinden.

Ich werde mein Bestes tun, die Webseite www.monopetra.art vor kommerziellen Rucken zu behüten, weil ihr Zweck ein anderer ist. Nämlich, meine Kunst in dieser dynamischen virtuellen Welt zu popularisieren. Der Internetraum ist immer noch allzu jung, um die erwarteten einträchtigen Umsätze materialisieren zu können. Ich emittiere meine Kunstwerke in der NFT-Form zu einem symbolischen Preis, nicht unbedingt davon zu profitieren, sondern eher, um meine Mondausstellung über noch einen Kommunikationskanal im Web-Netz bekannt zu machen. Das Internet ist immer noch ein Baby, und sein Aufbringen verbindet sich mit einem enormen schöpferischen Aufschwung, der nur mit der Epoche der Renaissance vergleichbar ist. Das große Ziel jedes einzelnen Künstlers ist es nicht, das digitale Netz noch mit seinen Werken anzureichern, sondern aus dem Internetraum ein eigenes künstlerisches Werk zu schaffen, weil ich zur Diskussion eine neue virtuelle Welt aufbringen möchte, der noch bevorsteht, ihre visuelle Renaissance voll zu entfalten. Diejenigen von euch, die meine Stellung darüber verstehen, die über die Mittel sowie über die technische Besatzung und das technische Können verfügen, könnten sich hier direkt an mich wenden.

Die erste Ausstellung auf dem Mond und die noch bevorstehende zweite

Meine Skulpturen an sich, aus Sprungfederrahmen ausgefertigt und mit verschmolzenem Metall bemalt, bedurften dieses Mondabenteuers gar nicht, aber ich möchte es bekennen, sie passten sich diesem Projekt von selbst ästhetisch so treffend an, dass der Mond ohne Zweifel den von mir ersuchten Effekt nur verstärkte, und nicht zuletzt bleiben das die ewigen Botschaften der Menschheit an das Weltall. Wie es auch immer – ich erwartete keine bombastische Sensation, aber mit treuen Freunden, denen die erste Ausstellung so sehr gefiel, dass sie meine Kunstwerke kauften und weiterhin kaufen, damit ich Mittel für einen zweiten Abschuss zusammenlegen kann, wird auch die zweite Ausstellung zum Erfolg gebracht. Ich gebe es zu – die Erde ist mir eng.

Abschließend möchte ich die wichtigsten Werke präsentieren, die auf dem Mond schon einmal ausgestellt wurden und noch einmal werden

Die Skulptur der Liebe

Die Liebe ist es, die uns zu Menschen verwandelt. Diejenige, derentwegen ich mir wünsche, dass meine Skulpturen den Mond besuchen. Seht mal, seit ich die Idee angepackt habe, diese Ausstellung zu verwirklichen, lebe ich mich jeden Tag im Aufschwung. Der Gedanke, dass ich die Chance habe, meine Werke auf einem anderen kosmischen Körper auszustellen, korrespondiert mit keinem von den mir bekannten Gefühlen. Sollte ich aber diesen Zustand durch bekanntes Gefühl beschreiben, würde ich ohne Zögern und Zweifel zugeben, dass es sich um die Liebe handelt.

Foto: Nikolay Pandev

Der Tod

Weil er existiert, der materielle Tod existiert; die Seele ist aber unsterblich und lebt auf ihren Gleisen im All. Ich beabsichtige doch keine philosophischen Ausschweifungen zum Thema, wenn es ohnehin zahlreiche Glauben darüber schon gibt.

Foto: Nikolay Pandev

Die Opfergabe

Unser alltägliches Aufbringen als Opfergabe zugunsten von was auch immer euch einfällt, hatte die Heiligkeit dieses sakralen Ritus längst schon entnommen und ihn in solchem Maße profaniert, dass es euch gar nicht zumute sein würde, hätte ich mich entschieden, ins Thema weiter hineinzubohren. Ich habe nicht vor, dieses sakrale Ritual weiter zu schonen, welches uns von den Göttern deswegen geschenkt wurde, sie zu verstehen und zu verehren, und welches wir aber bis zu dem Maße zu degradieren schafften, dass wir uns gegenseitig zum Opfer aufbringen, um uns mit ein paar Bequemlichkeiten zu umgeben.

Foto: Nikolay Pandev

Das Rad

Das Rad stellt die Zeit dar, die sich dreht und wiederholt. Das einzige Veränderbare hier ist der Stoff, aus dem es erarbeitet wird, damit es länger die Drehungen aushält.

Foto: Nikolay Pandev

Der Kompass

Der Kompass ist wegen meines Kapitän-Freundes George, der sich ständig in unglaublichen Dummheiten zu verwickeln vermag, da aber er ein zäher Bastard ist, es gelingt ihm immer wieder – wie ein echter Kapitän, die Richtung wiederzufinden, um noch eine gewisse Zeit frei und ungebunden zu leben.

Die Skulptur der Sprache

Das ist Babylon, Babylon mit den zahlreichen Augen. Diese Skulptur ist denjenigen gewidmet, die sehen, aber über das Gesehene nicht sprechen könnten oder dürften. Die ersten fünf Minuten, wenn die Sprachen durcheinandergebracht wurden, und die Menschheit sieht sich erschreckt und vorsichtig um, bemüht, die neuen Wörter ans Gehirn anzupassen. Ich habe eine Zeichnung aus dem Jahr 1992, die ich seitdem immer skulptieren wollte.

Foto: Nikolay Pandev

Der Androgyn

In der irdischen Natur existieren die Androgynen. Ich neige nicht dazu, über das Thema zu polemisieren, es ist aber lustig, darüber zu diskutieren, ob ähnliche Kreaturen auch im Weltall existieren.

Foto: Nikolay Pandev

Während des zweiten künstlerischen Mondabenteuers werdet ihr Zeugen neuer Skulpturen wie „Der künstliche Intellekt“, „Der Clown“ und anderer.

UNVOLLENDET!